12.12.2023, Dienstag 19 Uhr
CARMEN-FRANCESCA BANCIU
liest aus „Ilsebill salzt nach – ein Briefroman“

Im Corona-Winter 2021 bezieht Carmen Francesca Banciu mit dem Alfred-Döblin-Stipendium eine Künstler:innen-Residenz im Haus von Günter Grass in Norddeutschland. Sie möchte an einem neuen Roman arbeiten. Doch die Pandemie-Situation, die Stille und Einsamkeit im Haus – die Schriftstellerin verspürt plötzlich den Drang, dem ehemaligen, berühmten Bewohner des Hauses etwas zu sagen.

In einem fantastisch-realistischen Briefroman schreibt sie an Günter Grass, stellt Fragen über Fragen, an ihn und auch an sich selbst: manchmal verspielt, manchmal streng, immer offen für überraschende Antworten. Und sie zieht Parallelen zwischen seinem und ihrem eigenen Leben. So wird der fiktive Briefwechsel zwischen Banciu und Grass zu einer Betrachtung der deutschen Geschichte aus dem Blickwinkel einer Frau, die bis zu ihrer Migration nach Deutschland 1992 rumänische Geschichte erlebt hat.

Carmen-Francesca Banciu, 1955 in Lipova/Rumänien, geboren, studierte Kirchenmalerei und Außenhandel in Bukarest. Als sie 1985 für eine Erzählung den Internationalen Kurzgeschichtenpreis der Stadt Arnsberg in Deutschland gewann, hatte das ein Publikationsverbot in Rumänien zur Folge. 1991 kam sie mit ihren drei Kindern als Stipendiatin des DAAD nach Deutschland. Seit 1992 lebt und arbeitet sie als Publizistin in Berlin. Seit 1996 schreibt sie auf deutsch. Ihr erster in deutsch verfasster Roman „Vaterflucht“ erschien 1998 bei Volk und Welt. 2018 war sie für den Deutschen Buchpreis (Longlist) nominiert.

Eintritt: 5 Euro/erm. 3 Euro