2025 ➯ 30 Jahre Galerie für Bildende Künstlerinnen | ein Überblick über die Ausstellungen 2025
5.12.2025-24.1.2026 | Vernissage: 4.12.2025, Donnerstag, 19 – 22 Uhr |
Finissage: 24.1.2026, Samstag, 14 – 16 Uhr
SWAANTJE GÜNTZEL | MAJA ROHWEDDER | ANN SCHOMBURG | MIRIAM SMIDT
kuratiert von KIM DOTTY HACHMANN und MIRIAM SMIDT
geb. 1972 in Soest, lebt und arbeitet in Hamburg
Swaantje Güntzel absolvierte nach einem Alt-Amerikanistik-Studium an der Universität Bonn ein Aufbaustudium Freie Kunst an der Hochschule für bildende Künste (HfbK) Hamburg. Sie beschäftigt sich seit über 20 Jahren mit der radikalen Veränderung der Landschaft durch menschlichen Einfluss und den globalen Herausforderungen die sich durch anthropogenen Klimawandel, Plastik in den Ozeanen, Artensterben und den daraus resultierenden psychologischen Folgen für die Menschheit ergibt, oft in Kollaboration mit der Wissenschaft. Während eines Fellowships 2023/24 am Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit (RIFS) am GFZ Potsdam arbeitete Güntzel über die Darstellung und Wahrnehmung der Arktis in Bildern wobei sie einen Bogen von historischen Darstellungen bis hin zur der Repräsentation der Arktis in der Popkultur schlug. Neben der Beschäftigung mit stereotypen Abbildungen der Region in Bilddatenbanken stellte die Untersuchung von KI-generierten Bildern zur Arktis einen wichtigen Schwerpunkt in ihrer künstlerischen Forschung dar. Swaantje Güntzel bewegt sich konzeptuell in unterschiedlichen Medien wie Performance, Objekt, Installation, Fotografie und Video und verwendet immer wieder populäre Basteltechniken, wie Malen-nach-Zahlen, Stickerei oder Diamond Painting in ihren Werken.
1970 in Bünde/Westfalen geboren, lebt in Berlin
1990 Studium Bildende Kunst, Romanistik und Philosophie, Universität Osnabrück
1993 HdK Berlin, Studium Großfach Bildende Kunst
1997 Royal College of fine Arts, Stockholm 1998, Meisterschüler HdK Berlin
2000 Staatsexamen Großfach Bildende Kunst
2003 zweites Staatsexamen Großfach Bildende Kunst
seither freiberufliche künstlerische Tätigkeit und Lehrtätigkeit in Mediendesign und Medientheorie
seither freiberufliche künstlerische Tätigkeit und Lehrtätigkeit in Mediendesign und MedientheorieIn der Ausstellung verschmilzt Maja Rohwetter klassische Bildverfahren wie Ölmalerei und Collage mit zeitgenössischen Immersions- und Interaktionstechnologien und trägt Malerei in den virtuellen Raum.
Die Technologie AR/VR impliziert in diesem Prozess, der Malerei in die Zukunft denkt, einerseits bestimmte Grenzen der Machbarkeit in der visuellen Umsetzung, andererseits entstehen durch die Auseinandersetzung mit dem technischen Prozess ihrer Virtualisierung und die Interaktion mit den virtuellen Bildfragmenten in der jeweiligen physischen Umgebung zukünftige analoge Bildkonzepte und visuelle Fragestellungen, die auf subtile Weise Aspekte der visuellen Ontologie, der erweiterten Wahrnehmung und der instabilen Realitäten ansprechen.
Performance- und Medienkünstlerin, lebt und arbeitet in Berlin
Ich arbeite in einer Grauzone zwischen Leben = Performance, Installation und sozialer Praxis. Ausgangspunkt sind Infrastrukturen der Intimität: Wie prägen Plattformen, Algorithmen und Ökonomien unsere Beziehungen, unsere Sichtbarkeit und unsere Begehrlichkeiten? Eine Situation muss für mich durchlebt sein, damit sie meine künstlerische Arbeit tragen kann. Aus dem Material entstehen situative Setzungen – temporäre Institutionen wie Labore, Castings, mobile Studios oder hybride Ausstellungsräume.
Gerne lade ich “mehr‑als‑menschliche Akteur*innen ein” (z. B. Tiere) nicht als Requisiten, sondern als Co‑Präsenzen, die Blickordnungen verschieben. Wichtig ist mir hier aber, dass ihre Bedürfnisse berücksichtigt werden, gerade wenn keine Einvernehmlichkeit kommuniziert werden kann.
Für mich sind Consent, Care und Zugänglichkeit meine wichtigsten künstlerischen Parameter. Es geht mir nicht um Abbild, sondern um Handlungsentwürfe: kollektive Protokolle, die Normen sanft verschieben und andere Formen von Zugehörigkeit erproben. „Life imitates art“ ist mein O ton der mich und meine Arbeiten durch die Produktion treibt: Kunst ist meine Utopie für gesellschaftliche Wirklichkeit.
Miriam Smidt untersucht in Malerei, Objekt, Installation und digitalen Medien die Schnittstellen von Vergänglichkeit, Wandel, Heilung, Transformation: Leben und Tod und der Zeit dazwischen.
Ihre Werke verbinden experimentelle Materialforschung mit narrativer zugleich abstrakter Bildsprache, und erzählen von Lebendigkeit, Verfall und Neuanfängen.
Smidt leitet das ArtWerk Berlin, einen Raum für Workshops und unabhängige Ausstellungsformate, kuratiert Ausstellungsreihen, und ist mit ihrem Werk international vertreten.
Meine Arbeit erforscht Übergänge und Spannungsfelder zwischen Leben und Tod, Veränderung und Verfall. Mein Schaffen entfaltet sich in prozesshaften, experimentellen Versuchsreihen. Mich fasziniert das Unorthodoxe und Neue: Ungewöhnliche Medien wie auch neueste Technologien eröffnen fluide Räume, in denen Transformation spürbar wird und Grenzen sich auflösen.

























