15.10.-20.11.2021  |  Vernissage: 14.10.2021, Donnerstag, 16 – 20 Uhr  |  Finissage: 20.11.2021, Samstag, 14 – 16 Uhr

COPPELIA, die mechanische Puppe, sollte in E. T. A. Hoffmanns Text zu menschlichem Leben erweckt werden. In einem dreiteiligen Ausstellungsprojekt der INSELGALERIE Berlin steht sie für die Grenzen des menschlichen Schöpferdrangs, der uns heute zu überfordern droht.
Biologie, Technologie, Künstliche Intelligenz, Ökonomie und Ökologie: Alles hängt komplex zusammen. Unser Lebensumfeld verändert sich tiefgreifend, gewohnte Vorstellungen und Lebensformen müssen hinterfragt werden.
Die alte Frage, wer wir Menschen eigentlich sind und worin unser Wert liegt, stellt sich unter neuen Vorzeichen.
Die Ausstellungen COPPELIA 1-3 vereinen Arbeiten von 28 Künstlerinnen und einer Projektgruppe.

… FORME MENSCHEN NACH MEINEM BILDE …
Mensch. Maschine. Künstliche Intelligenz

Mythos Mensch-Maschine: Heute wird geklont, transplantiert und mit der Genschere geschnitten. Roboter erobern die Welt der Arbeit. Die Menschheit steht vor neuen ethischen Fragen.

Susanne Britz

1974 geboren in Neuwied am Rhein.
1995-2001 Studium der Bildenden Kunst, Philosophie und Chemie und
2002 Meisterstudium für Fotografie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Zahlreiche Stipendien und Preise, u. a.
2012 BRITA Kunstpreis für Künstlerische Fotografie,
2009 Preisträgerin Kunstpreis »junger westen« der Kunsthalle Recklinghausen.
Mitglied im Deutschen Künstlerbund.
Lebt und arbeitet seit 2005 in Berlin.

Assemblagen: Diese Werkgruppe kombiniert Fotografie, Zeichnung und Objektcollage. Alltagsgenstände werden überführt in eine Form von Labor. Dies entspricht auch unserem Alltag, wie er durch die Durchdringung von technisch-wissenschaftlichen Abläufen, zu einer Entfremdung des Menschen führt. Bei diesen Arbeiten sind Teile von Pflanzen zu sehen, so erinnern die Arbeiten an Produkte/Apparaturen aus biologischen Laboren.

Installationen:
Auch hier überwiegt das Interesse ganz unterschiedliche Alltagsgegenstände und Materialien zu einer Skulptur zu verbinden. Aktuell interessieren mich besonders Skulpturen, die dreh- oder umschreitbar sind, um die Erfahrung von unterschiedlichen Perspektiven zu machen. Appell „Mach was mit mir!“ Dinge aus dem ursprünglichen Kontext zu nehmen, Irritationen zu schaffen, um neue Assoziationsketten frei zu legen interessieren mich. Oft spielt die Suche nach einer materiellen Entsprechung eine Rolle.
Perspektivwechsel ist notwendig:
Wenn sich die Strukturen von Alltag und Wissenschaft durchdringen, muss man die Frage stellen, wie eine Wissenschaft aussehen soll, die einen Alltag schafft, der im menschlichen Sinne lebenswert ist?

Laura Eckert

1983 geboren in Trier
2003 Freiwilligendienst in Costa Rica und Nicaragua
2003-05 Studium der Ethnologie, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und Universität Leipzig
2005-07 Studium der Kunstpädagogik, Kunsthochschule Burg Giebichenstein Halle
2007-11 Studium der Bildhauerei / Figur bei Bernd Göbe und Bruno Raetsch, ebenda
2011 Diplom Bildhauerei / Figur bei Bruno Raetsch, Susanne Rast und Ingo Uhlig
2014 Ramboux Preis der Stadt Trier
lebt und arbeitet in Leipzig und Trier

Die Hölzer, mit denen ich maßgeblich arbeite, sind Fundstücke, altes Parkett, Dielen, Paletten, Bauholz.
Meine Arbeit ist am Prozess orientiert und beeinflusst durch das gefundene Material. …
Das Arbeiten mit verleimten recycelten Brettern – zu Schichten gestapelt – ermöglicht eine Körperdarstellung ähnlich einer topografischen Landkarte oder einer von einer strukturellen Matrix durchdrungenen Figur …. Ich beabsichtige Assoziationen wie Pixel, Computertomographie, Digitalisierung und Kartographie – zunächst ging es mir um die Durchdringung des Menschen durch eine bestimmte Struktur. Biologisch, sozial und auch psychologisch. Das Individuum, welches sich in einem Netz befindet und das Netz selbst ist.
Laura Eckert

Caty Forden

Geb 1968 Washington DC
1994 Master of Fine Arts: School of the Art Institute of Chicago, Chicago, Il
1991 Bachelor of Fine Arts: School of the Art Institute of Chicago, Chicago, Il
Full Merit Scholarship

[…]THE NEW YOU, a Tale of Reawakening in Nine parts, erzählt die Geschichte darüber, was passiert, wenn wir etwas kaufen, von dem wir hoffen, dass es der perfekte Ersatz für unser unvollkommenes Selbst ist. Indem ich das Konzept der Biotechnik und das damit verbundene Neuland erkunde, sowie die Herausforderungen, die Menschen erleben, die nach einer globalen Abriegelung wieder in die Gesellschaft zurückkehren, spiele ich mit der Möglichkeit eines Ersatzes für das eigene Ich.
Auf eine Instagram-Anzeige hin kauft eine junge Frau THE NEW YOU! in der Hoffnung, dass es sie vor den Strapazen des Neubeginns nach der Pandemie bewahren wird. Doch was passiert, wenn dieser mehr als perfekte Ersatz anfängt, von sich aus zu handeln?
Durch die Verwendung traditioneller Ölmaltechniken auf geborgenen Holztafeln erinnern die Bilder sowohl an religiöse als auch an weltliche Gemälde aus der europäischen Renaissance. Schwebende Textbänder dienen als Titel.

Jane Garbert

Jane Garbert wurde 1988 in Berlin geboren. An der Universität der Künste studierte sie Multimedia bei Thomas Zipp und Malerei/Zeichnung bei Christine Streuli. Außerdem studierte sie Kulturwissenschaften an der Europa-Universität Viadrina. 2018 erhielt sie den Föhl Kunstpreis in Reutlingen. 2019 war sie für den Preis des Präsidenten der UdK nominiert. Sie stellte an zahlreichen Berliner Kunstorten aus. Aktuell ist sie für den Berlin Master Award nominiert.

[…]Ein tragendes Element in meiner Kunst ist die Poesie. Plastische Zustände – das kann etwas Weggeworfenes oder provisorisch Angebrachtes oder ein flüchtiger Moment sein – fungieren als visuelle Impulse. Alltagsornamentik und Rythmik sind zwei große Themen meiner Arbeit. Dinge aus dem ursprünglichen Kontext zu nehmen, Irritationen zu schaffen, um neue Assoziationsketten frei zu legen interessieren mich. Oft spielt die Suche nach einer materiellen Entsprechung eine Rolle. In der seriellen Arbeit Platine, entstanden 2021, werden unterschiedliche Themenaspekte einer scheinbar mathematischen Ordnung, einer perkussiven Impulsivität und visuelle Vieldeutigkeit untersucht. Themen der Rhythmik, der Perspektive und des Zufalls werden verknüpft – auf poetische, sinnliche aber auch spielerische Art und Weise.

Gisela Genthner

1972–79 Studium der Freien Malerei an der Universität der Künste, Berlin.
1982/83 Karibikstipendium, Dominikanische Republik
1989 Förderung des Berliner Senats für Ausstellungen in Neuseeland; Arbeitsstipendium des Senats für kulturelle Angelegenheiten, Berlin
1992 Unterstützung des Senats für kulturelle Angelegenheiten für das Projekt “Seh -Stücke“(Katalog); Goldrausch Projekt „Ohne Kompromiss“(Katalog)
1993/94 Kunst am Bau, Realisierung 2 Giebel in Hellersdorf, Berlin; Internationales Stipendium. Artist in Residence, Otago Dunedin, Neuseeland.
2000,“ Champs Magnétiques“ Internationales Symposium in Gehren /Brandenburg (Katalog)
2002 Kunst am Bau, Kassenärztliche Vereinigung, Berlin
2009 „ Berlin – Istanbul, Künstleraustausch. „ transForm“; Internationales Symposium, Warschau, Polen.
2013 “Residence Centre d’art contemporain d’Essauira” Internationales Symposium, Marokko.
2014 Teilnahme an der Biennale in Casablanca, Marokko. (Katalog)
2018 Galeria Kobro, Lodz, Installation in der Floating University,Berlin. Unter Strom ,Installation in Tunnel am Stienitzsee.
Seit 2010 ortsbezogene Installationen an unterschiedlichen Orten unter www.endmoraene.de
Ankäufe in Öffentlichen und Privaten Sammlungen. Regelmäßige Ausstellungen von 1980 – 2021.
lebt in Berlin

[…]„Sichtbare Impulse“
Jeder Mensch hat seinen eigenen Mechanismus. Durch Gestik erzeugte Rhythmen werden zu Zeichen aus dem eigenem Energiesystem, die – aneinander gereiht – individuelle Spuren hinterlassen. Interessant sind die Veränderungen dieser Spuren unter äußeren oder inneren Einflüssen und in welcher Art diese ablesbar sind. Diese Arbeit hält kurze Momente von Abläufen fest.

Sigrid Herdam

1951 geboren in Berlin
1968-75 Studium Kunsterziehung an der heutigen Universität Potsdam und tätig als Lehrerin in Gransee.
1981-87 Studium Bildhauerei bei Jo Jastram, Kunsthochschule Berlin Weißensee, Dipomabschluß.
2000-17 bildhauerische Arbeit in der Denkmalpflege und Restaurierungen.
Lebt und arbeitet seit 1987 freischaffend in Berlin.

Das erste Mal berührte mich das Thema Coppelia im Jahr 2000 sehr intensiv durch die Gemeinschaftsarbeit mit meiner Bildhauerkollegin M. Blume Cárdenas. Wir bearbeiteten zusammen eine Sandsteinfigur dazu. Erneut beschäftigte mich COPPELIA durch die Auseinandersetzung mit der Gegenwart, besonders die moderne Roboterentwicklung und die Erschaffung von Künstlicher Intelligenz (Persönlichkeit/Frau). Emotional und gedanklich bewegt mich das Spannungsfeld zwischen Chance, Weiterentwicklung, aber auch Gefahr von Missbrauch sehr.
Mein Sehen geht vielleicht sehr naiv in die Richtung einer Hoffnung auf ein positiv erweitertes, friedliches Miteinander von Mensch und „Maschine“.
Die 3 eingereichten Collagen zum Thema verbinden eigene Fotografien von besprühten Wänden, die schon durch ihre Aufgelöstheit mir einen atmosphärischen Hintergrund ermöglichten für die, aus einer Fachzeitschrift ausgeschnittene Roboterfotografie. Einen anderen Hintergrund gestaltete ich durch Kartondruck. Auch bezog ich einen Landkartenauszug zur Andeutung einer weltbetreffenden Problematik.

Carolin Koch

1974 in Siegen geboren
1997 Gesellenbrief zur Goldschmiedin
2004 Design-Diplom, FH Münster
seit 2009 selbständige Designerin in Berlin

Mich beschäftigt die Frage: Warum streben wir nach Künstlicher Intelligenz, nach der Entwicklung menschenähnlicher Maschinen, wenn wir doch so viele Bedenken und Ängste haben, dass ein humanoider Roboter die Kontrolle übernehmen und sich über den Menschen stellen könnte?
Ist es die Faszination der Entschlüsselung des göttlichen Plans?  Bislang konnte es nur in Teilbereichen gelingen.  Ein so komplexes Wesen, wie der Mensch lässt sich nicht auf dem Reißbrett oder durch ein binäres System – bestehend aus zwei Zahlen – entwickeln. 
Die Chancen und Vorteile der Künstlichen Intelligenz, der computerbasierten Systeme und Maschinen, liegen in der Verbesserung von Lebensqualität. Maschinen können schneller und effektiver sein, allerdings nur in den Teilbereichen, für die sie – von Menschen – programmiert wurden. Die Basis der Optimierung menschlicher Fähigkeiten ist immer noch der Mensch selbst. Über das sogenannte „Deep Learning“ können zwar – dem menschlichen Gehirn ähnliche künstliche neuronale Netze ausgebildet werden – gefüttert und trainiert werden sie allerdings weiterhin durch den Menschen. Im Vergleich dazu liegt das „Lernprogramm“ in der evolutionären Natur des Menschen, das angeborene Streben nach persönlicher Optimierung des eigenen Handlungsspielraums.

Janine Koch

1981 in Cottbus geboren
1998 – 1999 einjähriger Auslandsaufenthalt in Garđabær, Island
2003 – 2009 Studium der Malerei und Druckgrafik an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig (HGB)
2009 – 2012 Meisterschülerstudium an der HGB bei Prof. Annette Schröter
2012 Umzug ins Ruhrgebiet; seitdem freischaffend tätig
2014 Beginn der Mitgliedschaft in der Radierwerkstatt AQUATINTA, Essen
2019 – 2021 Lehrauftrag für Lithografie, Universität Duisburg-Essen


Bereits seit meinem Studium weisen meine Arbeiten auf Leinwand einen starken Bezug zum tagespolitischen und gesellschaftlichen Geschehen auf.  Die großen Zusammenhänge und Veränderungen der letzten Jahre, vor allem aber die zunehmende Technisierung, Digitalisierung und Überwachung beschäftigen mich sehr und sind Motor fast aller Bilder. Dass all diese Veränderungen für uns immer weniger greifbar und in hohem Maße fremdvermittelt sind, versuche ich in meinen Malereien formal umzusetzen und zu reflektieren.
Parallel zur Malerei beschäftige ich mich seit über zehn Jahren kontinuierlich mit Druckgrafik. Neben Lithografien und Materialdrucken bildet der Tiefdruck seit 2011 einen Schwerpunkt in meinem Werk. Ausgangspunkt meiner Ätzradierungen ist das faszinierende Universum der Kartografie in all seinen Ausprägungen: Moderne Stadtpläne, Grundrisse oder Details aus historischem Material. Seit einigen Jahren kombiniere ich diese Formen mit der organischen Struktur von Insekten, woraus die sogenannten „Kerbtiere“, Zwitterwesen aus Natur und Technik, entstehen.

Doris Leuschner

1987–1989 Ausbildung zur Lithografin, Hannover. 2002–08 FH Bielefeld, FB Gestaltung, Abschluss Diplom. Seit 2008 freiberufliche Bildhauerin und Dozentin für Bildhauerei. Dreijährige Gastkünstlerin, Keramikwerkstatt, Akademie der Künste, Braunschweig; zweijährige Bildhauerausbildung bei Chr. Demenat, München; Steinbildhauen in der Scuola di scultura, Pecchia, Schweiz; Rakubrand, Sommerakademie Trier. 2018 Volontariat bei MALDIVES WHALESHARK RESEACH PROJECT, Malediven. Lebt und arbeitet in Hvide Sande, Dänemark.

[…] Einen persönlichen Bezug zum Lebensraum Wasser habe ich durch meine Erlebnisse als Taucherin: Formen und Farben, die komplexen Lebensformen, die meditative Stille und die enorme Kraft des Wassers. Diese möchte ich durch meine Skulpturen erfahrbar machen. […] In der Serie „fade out?“ thematisiere ich die Zerstörung des empfindlichsten Lebensraumes im Meer, das Korallenriff. Dabei bewegt mich: Wie entstehen die Arten? Wo gehen sie hin, wenn das Wasser sich erwärmt und die Verschmutzung überhandnimmt? Wie mutieren sie, um den Überlebenskampf zu gewinnen? […] Das Material Porzellan symbolisiert in diesem Zyklus ideal die Welt der Korallen, denn es war von jeher ein wertvolles, edles Material, das zudem sehr empfindlich und zerbrechlich ist. […] Ich lasse die Natur mit der Kunst verschmelzen, indem ich die Formensprache der Korallen zitiere, aber auch die Materialsensibilität des Porzellans beim Brand gezielt einsetze – in den Arbeiten entstehen Wunden, Risse, Brüche und Abnormitäten, die der Ästhetik scheinbar im Wege stehen und beim Betrachter […] ein ungutes Gefühl auslösen.
Doris Leuschner, 2021

Stephanie Marx

1995–1999 Fachhochschule für Technik und Wirtschaft (FHTW) Berlin, Studium im Fach ›Kommunikationsdesign‹
1999–2003 HGB Leipzig, Studium in der Fachklasse für Typografie
2001 Wechsel in die Fachklasse für Freie Grafik
2003–2008 Hochschule für Grafik und Buchkunst (HGB) Leipzig
2004–2009 Bibliographisches Institut & F.A. Brockhaus Leipzig, Grafikerin
seit 2007 hochdruckpartner, Galerie+Werkstatt Leipzig, Mitbegründerin
seit 2018 technische Werkstattleiterin der Werkstatt für Holzschnitt an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig

Technik fasziniert mich so sehr, dass ich ihr Leben einhauche. Sujets, die fremder einander nicht sein können, gehen eine für mich zwingende Bindung ein. Durch den Schnitt- bzw. Stich in in das Linol werden sie auf eine gemeinsame Ebene gehoben. Die Funktionalität scheint optisch ungebrochen – doch spielt sie eine untergeordnete Rolle.
Die Maschinen müssen nicht funktionieren – sie müssen wirken. Gedruckt werden die Mischwesen nicht nur auf Papier, sondern ich führe sie gelegentlich ihrem Ursprungsmaterial wieder zu – so finden auch alte Rostplatten zu neuer Beachtung.
Welche Elemente sind es, die etwas menschlich erscheinen lassen? Mit welchen Funktionen wäre es sinnvoll ausgestattet zu sein? Was verbirgt sich im Inneren?

Simone Schmidt

1982-86 Studium der Visuellen Kommunikation an der HdK Berlin. Freie Künstlerin, Medien- und Produktdesignerin. Anatomische Zeichnungen und Objekte, temporär-installative Arbeiten mit Zeichen und Objekten. Soundbasierte Produktionen und Installationen zum Thema Rhythmisierung und Kodierung. Techniken: Zeichnung, Lasercut und Gravur, audiovisuellen Medien, Soundexperimente. Lebt und arbeitet in Berlin.

Anatomie
Ich bin immer wieder neu von der der Anatomie des menschlichen Körpers fasziniert. Ich zeichne oder forme Unikate und manipuliere und vervielfältige sie, setze sie verschiedenen Eingriffen aus, analog zu medizinischen Vorgehensweisen. Reparieren, ersetzen, klonen, züchten: Wir wollen für alles Ersatz, doch wir wollen unersetzbar sein.

Inside Out

In meinen aktuellen Arbeiten kehre ich das Innere des Körpers nach außen. Die Arbeiten erinnern so an Landschaften und Kartografien. Die inneren Organe dienen als Gefäße im Austausch mit der Umwelt, von der wir kollektiv abhängig sind, in einer Art von gemeinsamen Feld. Wie viel Eingriff in die Individualität ist notwendig und zulässig, umd dieses Feld zu bewahren?

Marianne Schröder

1949 in Berlin geboren.
1975 bis 2000 Lehrerin für Englisch, Französisch und Bildende Kunst in Berlin
seit 2001 freischaffend tätig

Der inhaltliche Schwerpunkt meiner Serie liegt auf geklonten, gekreuzten und verformten „Zukunftsmenschen“ (denen z.T. auch tierische Elemente eingepflanzt werden), kontrastiert mit unverformten und natürlicher wirkenden Elementen.
Auch die besonders das weibliche Geschlecht belastende und (ver-)formende Schönheitsindustrie, die Entindividualisierung und Objekthaftigkeit bewirkt, soll indirekt angeprangert werden.

Der Begriff „SCHNITTSTELLEN“ soll auch visuell durch verschiedene Bildebenen (Collage etc.) unterstrichen werden.

Hannelore Teutsch

In Berlin geboren. Erste Anregungen durch Bilder des Münchener Großonkels, der zum Murnauer Malerkreis gehörte. 1958–1961 Gebrauchswerberlehre in Potsdam, 1962–1965 Studium Gebrauchsgrafik, Fachschule für Angewandte Kunst in Berlin-Schöneweide. 1965–1977 Typografin, Zeichnerin, Buchgestalterin in den Berliner Verlagen. Seit 1977 freiberuflich als Malerin und Grafikerin in Berlin,  seit 1998 in Zepernick/Panketal bei Berlin.

Zwischen märkischen Kiefern bin ich aufgewachsen. Die durch Lichtsuche geradewachsenden Stämme der Monokulturen gibt es noch. Zunehmend greift der Mensch mit seinen Ansprüchen ein. Auf dem Bild beginnen die beiden Akteure mit unklaren Maßnahmen, die durch Streichhölzer und Feuerzeug möglich wären – „Lichtbringer oder Brandstifter“?
(Zitat Christoph Tannert)

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