14.11.2017, Dienstag 19 Uhr | Lesung+Gespräch |

Leben zwischen Schweigen und Erinnerung

»Es sind die kleinen Facetten des Furchtbaren, die so erschüttern«

»Diese Geschichten sind alle unaussprechlich. Wenn man sie aber doch ausspricht, verändert sich dadurch nichts, es wird nicht besser.« (Marcel Reif)

»Das ist so bei den Nachkommen der Überlebenden, dass sie alles für ihre Eltern tun. Um sie zu schützen und sie nicht noch einmal zu verletzen. Mein halbes Leben hab ich irgendetwas ihretwegen gemacht. Und ich würde es immer wieder tun.« (Sharon Brauner)

Um ihrer Vernichtung zu entkommen, mussten sie ständig neue Verstecke finden, in den Untergrund gehen, sich Partisanen anschließen oder in Länder fliehen, deren Kultur ihnen fremd war. Sie verloren Heimat und Familie und durchlitten Ghettos, Arbeitslager und Auschwitz.

Sie überlebten, aber sie waren Gezeichnete. Die Schatten der Vergangenheit begleiteten sie und prägten auch die Kindheit der Zweiten Generation. Wie sind diese Nachgeborenen mit den Traumata der Eltern umgegangen? Und wie war es für sie, in einem Land aufzuwachsen, das noch wenige Jahre zuvor ihre jüdische Familie auslöschen wollte?

Andrea von Treuenfeld hat prominente Söhne und Töchter befragt. Marcel Reif, Nina Ruge, Ilja Richter, Andreas Nachama, Sharon Brauner, Robert Schindel und andere berichten von der Herausforderung, mit dem Ungeheuerlichen leben zu müssen. Obwohl sie ihn nicht selbst erlebt haben, blieb der Holocaust ein wesentliches Element in ihrer Biografie. In diesem Buch erzählen sie davon – offen und sehr berührend.

Andrea von Treuenfeld Andrea von Treuenfeld hat Publizistik und Germanistik studiert und als Kolumnistin, Korrespondentin und Leitende Redakteurin u.a. bei der Welt am Sonntag gearbeitet. Heute lebt sie in Berlin und schreibt als freie Journalistin Porträts und Biografien.

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