27.2.2024, Dienstag 19 Uhr
HELGA KURZCHALIA
liest aus
HAUS DES KINDES

Als die kommunistischen Eltern der Erzählerin nach Kriegsende aus der englischen Emigration nach Deutschland zurückkehren, ziehen sie schon bald mit ihren Kindern in eines der neuen, beeindruckenden Gebäude am heutigen Strausberger Platz.

Durch die Augen des Mädchens begegnen wir ihren Nachbarn Hermann und Irene Henselmann, Robert und Karin Havemann, den Schriftstellern Alex Wedding, F. C. Weiskopf und Bodo Uhse. Sie alle verbindet der Glaube an ein anderes Deutschland. Doch auch Gleichaltrige lernt das Mädchen kennen. Etwa den Nachbarsjungen, dessen Eltern nach dem Krieg in die Sowjetunion verschleppt wurden und dessen Mutter später in den Westen flüchten wird. Oder ihre Schulfreundin Gilda, die in einem alten Mietshaus hinter der Stalinallee wie in einem anderen Kosmos aufwächst, und die verwaiste Zsuzsa, die nach dem Volksaufstand 1956 aus Ungarn nach Berlin verpflanzt wurde und zu Besuch ins Haus des Kindes kommt. Nach wenigen Jahren fallen die ersten Kacheln von der Fassade auf die Straße, und auch zwischen den Bewohern zeigen sich deutliche Risse. (Matthes & Seitz)

Helga Kurzchalia, Schriftstellerin und Psychotherapeutin, wurde 1948 in Berlin geboren, wo sie noch heute lebt. Die autobiografische Erzählung „Haus des Kindes“ ist ihre drittes Buch. Ihre Romane „Lamaras Briefe“ und „Im Halbschlaf“ erschienen 2000 und 2010.

Einlass: 18:30 Uhr
Eintritt: 5 Euro/erm. 3 Euro

Literaturstadt Berlin – eine Initiative der Berliner Literaturkonferenz, deren Mitglieder sich für eine gerechte Förderpolitik und gute Rahmenbedingungen für die Produktion und Präsentation von Literatur in der Stadt einsetzen.

Die Lesereihe wir.ihr.sie – feminismen – antifeminismus wird gefördert durch die Berliner Landeszentrale für politische Bildung.